„Zwischen-Raum-Himmel“ – EurythmieBerlin
NEUE TERMINE:
3.9.2021, 19.30 Uhr in der Christengemeinschaft Prenzlauer Berg und
17.9.2021, 20 Uhr im Rudolf-Steiner-Haus Berlin – AUSGEBUCHT!
13.11.2021, ZUSATZAUFFÜHRUNG im Rudolf-Steiner-Haus Berlin
„Und die Zeit hält einen Augenblick lang inne…“
Premiere und 20 Jahre EurythmieBerlin!

EurythmieBerlin zeigt sein neues Programm: „Zwischen-Raum-Himmel“ – eine Hommage an den Dichter Jan Skacel, seinen dichterischen Blick, der die Natur öffnet, befreit, denn „…von neuem versteht sich die Erde mit dem Himmel“.
Musik: S. Gubaidulina, M. Weinberg, F. Schubert und J. S. Bach
Das Suchen des eigenen Platzes in un-sicherer werdender Zeit hat uns impulsiert – und wir laden sie von Herzen ein, sich mit uns auf den Weg zu begeben.
Eurythmie: Ada Bachmann, Susanne Raffelt, Ariane Soyka,
Sprache: StefanLenz
Musik: Christoph Bachmann Violoncello, Balàsz Demény Piano
Beleuchtung: Moritz Meyer
* * *
„…die Lerche und ich, wir sangen ein Lied dir!“
20 Jahre EurythmieBerlin!
von Christiane Brunk, Ada Bachmann und Susanne Raffelt
Quellpunkt eines nun 20jährigen Stroms eurythmischer Arbeit war wohl der starke Wunsch von Froydis Lutnaes-Mast und Ruth Barkhoff-Keil, die sich schon aus Studienzeiten in Berlin kannten: „Wir wollen künstlerisch zusammen arbeiten.“
In wechselnden Besetzungen waren es über die Zeit meist fünf Menschen, die – alle berufstätig – Zeit fanden, vorbehaltlos, intensiv und ehrlich um einen sprechenden und singenden eurythmischen Ausdruck zu ringen.
Diese Suche führte gelegentlich in große Stille, raunende Tiefen. Aus diesem heraus intensivierte sich alles Bewegen. „…denn ich finde mich nicht mehr darin…“
Immer thematisierten die Programme Wandlungen, Grenzerlebnisse. Manches lässt sich nur wie durch Risse einer sonst geschlossenen Oberfläche erahnen. „…der Du nimmer geglaubt, nun da bist…! “Hölderlin, Bobrowski, Celan und Kafka, Heiner Müller und andere – all jene, die durch ihre Dichtung demjenigen Worte und Gestalt schenkten, was sonst keine Sprache findet, sie haben uns „geführt“.
Und Christoph Bachmann hat uns mit geradezu verblüffender Treffsicherheit zu solchen Kompositionen geleitet, welche diese neuen Ebenen zum Klingen bringen können. Den musikalischen Räumen moderner Kompositionen, die zart oder energisch, fragend oder atmend pulsieren, wurden in den meisten Programmen Werke von J. S. Bach zugesellt, was sich vorzüglich steigern und ergänzen konnte.
„… Stille du, leuchte mich leer … mit brennendem Schuh sinkt die Sonne ins Meer …“ Froydis Masts Soli kreisten oft um das Sterben, das Neuwerden. Mitten aus dem Arbeiten ist sie 2014 unerwartet gestorben – von fern gesehen ein Schritt, dem langes Ahnen scheinbar vorausging. Mit ihr haben wir besonders die Frage nach den verschiedenen Räumen bewegt. Moderne Kompositionen boten sich da ebenso wie geisteswissenschaftliche Fragen nach der Entwicklung von Mensch und Welt an. Die Ergebnisse dieser Bemühungen zeigte das Ensemble immer wieder auf Tagungen der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft.
Uns motiviert die Arbeit mit dem Strömenden, mit dem was Zusammenhänge schafft in Luft, Wärme, Licht, Klang und Leben. So
begannen wir gemeinsam zu forschen: an diesen Ebenen des Lebendigen – unter Ruth Barkhoffs inspirierender, undogmatischer Anleitung – um das, was uns alle umgibt, besser verstehen zu können. Damit in Verbindung steht natürlich auch die oben genannte Frage nach den differenzierten Räumen. „EurythmieBerlin“ bleibt ein Kind der Panta rhei: Alles bleibt im Fluss, nichts ist „sicher“, alles ist Werden. So gelang es, dass sich in den letzten 20 Jahren das Ensemble mit wechselnden Mitgliedern immer wieder neu erfand. Auch schmerzliche Abschiede konnten unerwartet aufs Neue Menschen zusammenbringen, die gern Suchende sein wollen: suchen nach dem, was gehört und ausgesprochen werden will im aktuellen Zeitkontext, und die Freude haben am Augenblick des rätselhaften „Neuschöpfens“.
Und nun? – „Und die Zeit hält einen Augenblick lang inne …“.
Das Ensemble „EurythmieBerlin“ feiert 2021 seinen 20jährigen Geburtstag mit einer Premiere! Unser neues Programm stellt verschiedene Texte des tschechischen Dichters Jan Skacel in der genialen Übersetzung von Reiner Kunze in den Mittelpunkt des Abends. Skacels intensives lyrisches Empfinden für die Natur nimmt die eigene Seele immer wieder – halb träumend, halb bewusst – in einen „Zwischen-Raum-Himmel“ mit, so der Titel unseres Programms. Das Fließen der Zeit dehnt sich aus, hält an, und zeigt sich erneut in den Rhythmen des Tages, des Jahreslaufs und des eigenen Lebensweges.
Das Suchen des eigenen Platzes in unsicherer werdender Zeit hat uns impulsiert – und wir laden Sie von Herzen ein, sich mit uns auf eine Suchbewegung in den Raum zwischen Himmel und Erde zu begeben. Wo kann ich bestehen, Anker werfen oder Seemann/frau sein?
Sofia Gubaidulina und Mieczylaw Weinberg, Franz Schubert und Johann Sebastian Bach werden auch kommen.