im herzen barfuß..
Samstag, 31. Januar, 20 Uhr
Premiere „…für alle die im herzen barfuß sind…“
Ensemble EurythmieBerlin
Hier finden Sie einen Artikel über die Aufführung von Ronald Richter: im-herzen-barfuß-Artikel / barfuß Artikel (scan)
Begonnen hat die Arbeit am Programm „…für alle die im herzen barfuß sind…“ mit der Entdeckung des großen tschechischen Dichters Jan Skácel (7.2.1922 – 7.2.1989).
Reiner Kunze, Dichterfreund und Kollege, hat einfühlsam die Gedichte ins Deutsche übersetzt.
Skácel vermag die Lebenssituation der heute lebenden Menschen in Andeutungen vielfarbig vor uns zu malen. Es sind schweigsame Gedichte voller Wehmut und Zuversicht zugleich. Sie entstanden aus dem tiefen Gefühl des Einverständnisses dem Leben gegenüber. Oft sind es wie kleine farbige Erzählungen, die aus der Stille auftauchen wie ein Hauch,eine Wolke und sich wieder auflösend entfernen. Man ist überrascht von diesen Bildern, weiß sie nicht zu deuten. Wir ließen uns von den nicht- verdichteten, Andeutung bleibenden Lebensmomenten inspirieren. Skácel selbst greift oft zum Ausdrucksmittel des Gedankenstriches, der Leerzeile, voller Aussage und Inhalt. So sieht er das Leben durch einen transparenten Schleier Melancholie.
Daneben stellten wir Hölderlins „Hymnus an den Äther“. Auch hier fanden wir in plastischen Worten, wie von farbigem Licht erleuchtete Transparenz, ein Fest des Lebens.
Ja, unser Thema war das Leben selbst, langsam wurde es deutlich.
Nun kamen Anton Weberns kurze Stücke op.11 und op.7 für Violine bzw. Violoncello und Klavier hinzu. Wieder hatten wir es mit ungeahnten Räumen zu tun – mit weit über die Oktave hinausragenden Tonräumen und vielfarbigen Pausen. Fast scheint es, als ob die vereinzelten Töne nur wie Inseln aus dem unermesslichen Meer der Stille auftauchen.
Dabei entdeckten wir auch noch eine ganz anderen Aspekt des Lebens. Zwar hat Webern jedes Stück bis ins letzte durchdacht komponiert und doch liegt über den Stücken ein Moment der Freiheit. Jeder Ton ist wie eine Neuschöpfung und es bedarf des Entschlusses, ihn wie aus dem Nichts zu schaffen.
Eurythmie: Ada Bachmann, Christiane Brunk, Ariane Soyka, Lisa Tillmann
Musik: Christoph Bachmann, Susan Handy, Antje Hellmann
Sprache: Stefan Lenz
Werke von: Peter Handke, F.riedrich Hölderlin, Jan Skácel, Ludwig van Beethoven, Anton Webern
Das Ensemble widmet die Aufführung Frøydis Lutnæs-Mast, die während der Arbeit an diesem Programm überraschend verstorben ist.
Ort: Rudolf Steiner Haus
Weitere Aufführungen
Freitag, 27. Februar, 19:30 Uhr
Ort: Waldorfschule Potsdam, Erich- Weinert Str. 5, 14478 Potsdam, www.waldorfschule-potsdam.de
Samstag, 28. Februar, 17 Uhr
Ort: Camphill Alt- Schönow, Alt- Schönow 5, 14165 Berlin, www.camphill-alt-schoenow.de
Kontakt: Ada Bachmann, Tel: 815 20 40, ada-bachmann@gmx.de