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Aufsteigt der Strahl

„Aufsteigt der Strahl…“ – Thema mit Variationen

Samstag, 14. September 2013 / 20 Uhr

Duo-Programm mit dem LUX-Eurythmie Ensemble

Mit Werken von R. Steiner, C. F. Meyer, F. Schubert u.v.m.

Hier ist das Plakat zum Download (PDF): Aufsteigt-Plakat

Das stilistische Mittel des Themas mit Variationen war stets eine beliebte Form künstlerischen Schaffens. Das Prinzip der abgewandelten Wiederholung sorgt beim Kunstgenießenden sowohl für die Befriedigung des Wiedererkennens, als auch für Spannung und Überraschung angesichts der unerwarteten Schicksale, die das Motiv erfährt.

Menschenkundlich betrachtet entstammt das Bedürfnis nach Wiederholung dem Ätherischen des Betrachters oder Zuhörers. Die astralische Kraft dagegen fühlt sich angeregt durch die Neugier auf den Wechsel der Formen und Gestalten.
Oft gelangten Künstler über das variierende Prinzip zu Höhepunkten ihres Schaffens. Variationen werden da nicht einfach aneinandergereiht, sondern bilden ein harmonisches Ganzes. Die vollkommenen Formen dieser Gattung lassen die Stufen einer Metamorphose erleben, ähnlich denen einer Pflanze, die sich vom Keim zu Stengel, Blatt, Blüte und Frucht entwickelt und wiederum zum Samen zusammenzieht.
Der Variationsprozess bezeugt damit seine Verwandtschaft mit der ätherischen Bildekraft, wie sie bei den Stufen der Metamorphose der pflanzlichen Organe offenbar wird. Bachs schon erwähnte „Goldberg Variationen“, seine „Kunst der Fuge“, sein „Musikalisches Opfer“ oder Beethovens „Diabelli-Variationen“ sind hierfür unübertroffene Beispiele.
Wie bei der Pflanze kehren häufig auch Werke, die auf der Entfaltung von Variationen zu einem bestimmten Thema basieren, zu letzterem zurück, wie z.B. Bachs „Goldberg Variationen“. Dass dieses Meisterwerk zu therapeutischen Zwecken verfasst wurde, und zwar für einen Dienstherren, der nicht einschlafen konnte, zeugt wiederum von der Nähe des Variationsprinzips zum Einschlafvorgang, bei dem sich der bewusstseinstragende Astralleib vom ätherischen Leib für die Nacht zur Regeneration desselben trennt. Dabei werden in einem Zwischenstadium die nicht mehr an den Leib gebundenen Bilder als Traum zugänglich.

Wie seine Vorgänger aus Barock und Klassik komponierte auch Franz Schubert mehrere Zyklen von Themen mit Variationen für Klavier (und andere Instrumente wie z.B. der berühmte Quartettsatz „Der Tod und das Mädchen“), in denen der zeitgenössische Drang zu virtuoser Steigerung sich mit seiner echten Musikalität einiges Gefecht liefert… Sein frisches, frühlingshaftes Werk in F-Dur, das er 18-jährig komponierte, stellt einen gelungenen Versuch dar zur Gestaltung eines einheitlichen Werkes aus der rhythmischen Vielfalt seiner zehn Variationen.

Rudolf Steiner verfasste manche seiner in dem Band „Wahrspruchworte“ gesammelten Sprüche mit ähnlichem Textbeginn. Je nach Anlass fiel der weitere Inhalt des Spruches sehr unterschiedlich aus. Die Kunst der Eurythmie, in der die Kraft des Wortes durch die fließende, sich stets metamorphosierende Gebärde sichtbar wird, kann dazu beitragen, die tiefen Inhalte einiger dieser variierenden Sprüche zum stilgerechten Bühnenerlebnis zu bringen.

Conrad Ferdinand Meyer konzipierte im Laufe seines Lebens auf der Suche nach der vollendetsten Form sieben Fassungen seines „Der römische Brunnen“. Die letzte Variante, in dem die reine Bewegung zum Erlebnis kommt, bildet den unübertroffenen Höhepunkt. Das Programm bringt die siebenstufige Entwicklung dieses Gedichtes zur Darstellung, die, vom Autor unbeabsichtigt, ebenfalls eine Art „Thema mit Variationen“ darstellt.

Eintritt frei, Spenden erbeten !

Ort: Rudolf Steiner Haus, Bernadottestraße 90/92, 14195 Berlin
www.agberlin.de

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